Die Transhumanz erfreut sich in Frankreich wachsender Beliebtheit und die Arbeit der Hirten hat vor dem Hintergrund zunehmender Raubtierangriffe eine ganz neue Bedeutung bekommen. Wer sich entscheidet, eine Hirtensaison in den Bergen zu verbringen, muss sich der Herausforderungen bewusst sein: Einsamkeit, sehr lange Arbeitstage, Arbeit bei Wind und Wetter. Die Belohnung liegt darin, im Einklang mit der Natur und der Herde zu leben.
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Zeugnis von Matthieu, Frankreich
Persönliche Informationen
- Zweite Hälfte seiner 20er
- Aufgewachsen in der Region Paris
- Ingenieurdiplom von einer Eliteuniversität
- Ich habe entschieden, dass ich mich nicht 8 Stunden/Tag/5 Tage die Woche in einem Büro sehe.
- Kurze landwirtschaftliche Ausbildung über den Winter
Was hast du gemacht?
- 2022: Erste Saison als Hirte in den französischen Alpen (4 Monate)
- 120 Ziegen, 2/Tag manuelles Melken von 50-60 Ziegen
- Der Grund, warum sie einen Hirten eingestellt haben, war der Wolfsschutz; vorher laufen die Ziegen frei herum.
- Täglicher Spaziergang zu verschiedenen Bergweiden – je nach Wetter und Graswachstum
Was war die herausforderndste Aufgabe?
- Man geht den ganzen Tag – auf Feldwegen, im Rhythmus der Herde
- Man arbeitet jeden Tag, egal bei welchem Wetter
- Man fängt früh an und hört spät auf
- Man ist allein! Aber: Ich mag Einsamkeit, Lesen, die Tiere und die schöne Landschaft.
- 10 Tage, um ein Vertrauensverhältnis zu den Hunden aufzubauen
- Es gibt viel der Romantiker; es ist allerdings sehr harte Arbeit.
Welche Art von Ausbildung wäre für Sie hilfreich?
- Wie viel fressen Ziegen? Pro Tag? Und was/was nicht?
- Medizinische Versorgung (Erste Hilfe für Tiere)
- Ich hätte nicht 4 Monate allein mit der Herde sein können, da ich nicht genug Wissen hatte.
- Eine Broschüre mit den wichtigsten Kenntnissen zur Transhumanz und Notrufnummern wäre hilfreich.
Welche Empfehlungen haben Sie für andere?
- Wenn Sie sicher sind, dass Sie es mehrere Jahre/Ihr ganzes Leben lang machen möchten: Machen Sie zuerst eine Ausbildung, mindestens 6 Monate
- Tolle Erfahrung!
Matthieu, ein junger Diplom-Ingenieur aus der Region Paris, bereut es nicht, sich für die Natur statt für ein Büroleben entschieden zu haben. Als weitere Ausbildungsmaßnahmen würde er Erste Hilfe für Tiere und ein besseres Wissen über die Pflanzenwelt – insbesondere Heil- und Giftpflanzen – begrüßen. Sein Fazit: Dies war meine erste, aber nicht meine letzte Saison als Schafhirte.